„Wir leben in einer Zeit, in der ein Genozid stattfindet“: Anhörung in Tschechien zum Verbot des Transplantationstourismus nach China

(Minghui.org) Am 23. April 2024 fand in der Abgeordnetenkammer des Parlaments der Tschechischen Republik eine öffentliche Anhörung über einen Vorschlag zum Verbot des Transplantationstourismus nach China statt.

Die Anhörung wurde vom Petitionsausschuss organisiert, nachdem mehr als 50.000 tschechische Bürger die Petition mit dem Titel „Schluss mit der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden durch das chinesische Regime“ unterzeichnet hatten.

Die Unterzeichner der Petition forderten die verfassungsgebenden Organe und die staatlichen Behörden auf, sich für den Schutz des Lebens der verfolgten Falun-Dafa-Praktizierenden in China einzusetzen und ein Gesetz zu erlassen, das tschechischen Bürgern die Einreise nach China für Organtransplantationen verbietet. Falun-Dafa-Praktizierende sind die Hauptquelle für die von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) erzwungene Organentnahme, bei der Gefangene aus Gewissensgründen auf Verlangen getötet und ihre Organe zu Profitzwecken verkauft werden.

Den Vorsitz der Anhörung führte der Abgeordnete Tomio Okamura (SPD). Berichterstatter für die Petition war sein Bruder Hayato Okamura (KDU-CSL). Vertreter des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten, des Gesundheitministeriums und des Justizministeriums nahmen ebenfalls an der Anhörung teil.

Menschenrechtsexperten und Praktizierende enthüllen die Zwangsorganentnahme

Mehrere Redner äußerten sich im Namen der Praktizierenden und erläuterten verschiedene Aspekte der Verfolgung von Falun Dafa und deren Auswirkung auf die Menschen innerhalb und außerhalb Chinas.

Leoš Strnad, ein Vertreter des tschechischen Falun-Dafa-Vereins, forderte die Anwesenden auf, sich an den Holocaust zu erinnern und den Völkermord an den Falun-Dafa-Praktizierenden nicht zu ignorieren. In seinen Ausführungen forderte er die Abgeordneten auf, gesetzgeberische Maßnahmen zu ergreifen.

„In diesem Moment findet in der Volksrepublik China ein Völkermord gegen Anhänger der spirituellen Praxis Falun Gong statt. Dies wird vom dortigen kommunistischen Regime vorsätzlich durchgeführt. Die Zeugenaussagen sind entsetzlich und die geschilderte Bösartigkeit unvorstellbar. Das Europäische Parlament, das US-Repräsentantenhaus und der tschechische Senat haben alle diese Verbrechen bereits verurteilt. Dennoch trifft der Großteil der Welt die gleiche Entscheidung wie ihre Vorgänger während des Zweiten Weltkrieges, nämlich das Problem zu ignorieren“, stellte er fest.

Harold King fordert in seiner Rede die Abgeordneten auf, gegen das schreckliche Verbrechen der Verfolgung vorzugehen

Harold King, stellvertretender Direktor von DAFOH (Doctors Against Forced Organ Harvesting), war extra aus Frankreich eingeflogen, um an der öffentlichen Anhörung teilzunehmen. Er schloss sich der Meinung von Strnad an. „Wir leben in einer Zeit, in der ein Genozid stattfindet. Er findet jetzt statt und wir warten, bis er vorbei ist, und dann werden wir sagen: ‚Oh ja.‘ Ich finde, das widerspricht der Bedeutung und der Verhinderung von Völkermord“, betonte er.

Persönliche Erfahrungen der Falun-Dafa-Praktizierenden

Bei der Anhörung beschrieben zwei Falun-Dafa-Praktizierende ihre persönlichen Erfahrungen.

Ding Lebin aus Deutschland zeigt ein Transparent mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“

Ding Lebin aus Deutschland bat die anwesenden Europaabgeordneten um Hilfe bei der Befreiung seines Vaters, der in China wegen Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert ist. „Meine Mutter wurde zum ersten Mal im Jahr 2000 verfolgt, weil sie auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking ein Transparent mit der Aufschrift ‚Falun Dafa ist gut‘ hochhielt“, berichtete Ding den Zuhörern, während er das gelbe Transparent zeigte.

Li Hui, die in Großbritannien lebt, nahm ebenfalls an der Anhörung teil. Sie schilderte die Erfahrungen ihrer Mutter in China, die vom kommunistischen Regime Chinas wegen Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert wurde.

Reaktionen der Abgeordneten auf die Anhörung

Der stellvertretende Gesundheitsminister Václav Pláteník sagte, das Ministerium sei sich der Vorwürfe und ihrer Schwere bewusst. Nach dem Treffen postete er auf seinem X-Account: „Das Gesundheitsministerium warnt vor Transplantationstourismus nach China. Neben dem Gesundheitsrisiko kann man auch ein Organ bekommen, das einem Gefangenen gewaltsam entnommen wurde.“

Die Abgeordnete Nina Novakova unterstützt Ding Lebin

Hayato Okamura, der Berichterstatter der Petition, schlug einen zusätzlichen Punkt in der Entschließung vor, der wie folgt lautet: „Der Petitionsausschuss fordert die verfassungsgebenden Organe und die staatlichen Behörden der Tschechischen Republik auf, Besorgnis und Einfühlungsvermögen für die unterdrückten Falun-Dafa-Anhänger im heutigen China zu zeigen und nach Wegen zu suchen, sie zu unterstützen.“

Am Ende einigte sich der Petitionsausschuss auf folgenden Wortlaut der Resolution: „Der Ausschuss empfiehlt den staatlichen Behörden der Tschechischen Republik, dem Schicksal der unterdrückten Falun-Dafa-Anhänger im heutigen China mehr Aufmerksamkeit zu schenken.“